Wie kam es dazu?
Während der Corona-Pandemie 2020 musste das Bildungsprogramm Landwirt in Bayern kurzfristig auf Online-Module umstellen. Die Staatliche Führungsakademie für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (FüAk) begleitete dieses Digitalisierungsprojekt von Anfang an, und das damalige Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) in Kulmbach leistete Pionierarbeit.
Mit Unterstützung der FüAk und des Projekts "Digitale Landwirtschaftsschule 2023" verlagerten wir einen Teil der Durchführung in den virtuellen Raum auf eine Lernmanagementplattform. Wir führten digitale Lernzielkontrollen ein und implementierten aktivierende digitale Unterrichtsmethoden. Erstmals stellten wir das Angebot über ein Buchungsportal online zur Verfügung, sodass sich Interessenten aus ganz Bayern für die Online-Module anmelden konnten.
Digital kommt an
Die digitale Variante der Kurse war äußerst gefragt und fast alle Plätze wurden belegt. Die Teilnehmer bewerteten den digitalen Unterricht auf einer Skala von -10 (sehr unangenehm) bis +10 (sehr angenehm) im Durchschnitt mit +8,4. Besonders erfreulich war, dass mehr als 40 % der Teilnehmer weiblich waren. Das stellte im Vergleich zu den vorherigen Präsenzkursen einen überdurchschnittlichen Frauenanteil dar. Infolge der erfolgreichen Umsetzung des digitalen Bildungsangebots präsentierten wir dem Staatsministerium (StMELF) die Idee eines landesweiten digitalen BiLa-Angebots mit digitalen Lernzielkontrollen. Wir diskutierten auch die Möglichkeit, das Online-Angebot als Ergänzung zu den bestehenden Präsenzkursen an den Ämtern beizubehalten, und das StMELF stimmte diesem Vorschlag zu.
Landesweit einheitliche Online-Bausteine
Im Winter 2022/2023 konnten wir bereits viele Teile des Lehrplans digital anbieten. Als nächsten Schritt initiierte das Referat A3 des StMELF eine Arbeitsgruppe, um die zukünftige Ausrichtung des digitalen BiLa-Angebots zu entwickeln. Wir identifizierten Module, die landesweit einheitlich angeboten werden sollten, darunter:
Grundlagen ökologischer Landbau (12 Stunden)
Grundlagen der landwirtschaftlichen Tierhaltung (6 Stunden)
Theorie vom Lehrgang Tierschutz beim Transport und Nottöten (9 Stunden)
Schwerpunkt Zuckerrübenbau und Vermarktung (9 Stunden)
Kartoffelbau und Vermarktung (9 Stunden)
Ölfruchtbau, Hülsenfrüchte und Vermarktung (12 Stunden)
Grünland und Konservierung (12 Stunden)
Rinderaufzucht, Rindermast und Vermarktung (9 Stunden)
Ferkelerzeugung und Vermarktung (12 Stunden)
Wir übernahmen die Verwaltung dieser zentralen Online-Module im Online-Buchungsportal und koordinierten sowie schulten die Dozenten für den digitalen Unterricht über eine zentrale Projektstelle für BiLa Bayern Online an der FüAk.
Weitere Informationen zum BiLa - Staatsministerium externer Link