Zuwachs an der FüAk
Neue Abteilung Technische Förderabwicklung
© magann - Fotolia.com
Seit 1. Juli 2021 ist die Staatliche Führungsakademie für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (FüAk) um eine Abteilung reicher. Die im Rahmen einer Bund-Länder-Vereinbarung geplante Errichtung eines Zentralen Kompetenzzentrums Flächenmonitoring in Bayern als eine Einheit der FüAk mit bundesweiter Tragweite war der Anlass, die Sachgebiete, die einen ähnlichen technischen Dienstleistungscharakter haben, in einer neuen Abteilung zusammenzufassen.
"Die Stärke der FüAk, in Innovationen zu denken, ist die beste Voraussetzung, diese neue Aufgabe erfolgreich umzusetzen", ist Abteilungsleiter Rainer Schmachtenberger überzeugt. Er geht nun mit voller Kraft an den Auf- und Ausbau der Kompetenz in Sachen Flächenmonitoring, angesiedelt im neuen Sachgebiet T1.
Sachgebiet T1 Zentrales Kompetenzzentrum Flächenmonitoring
Flächenmonitoring
Das Ziel, das kommende Flächenmonitoring für alle Bundesländer / Zahlstellen effizient und sicher umzusetzen, soll mit einem gemeinsamen Vorgehen in Form eines Zentralen Kompetenzzentrums Flächenmonitoring (ZKF) erreicht werden. Die rechtliche Basis des ZKF ist eine Bund-Länder Vereinbarung. Die Bündelung von Kompetenzen mit transparenten Strukturen erhöht den gemeinsamen Nutzen und verringert die Aufwendungen.
Wesentliche Zielsetzungen:
- Einheitliches Vorgehen für das Flächenmonitoring im engeren Sinne:
- Datenakquise
- Vorprozessierung
- Datenverarbeitung
- Datenauswertung
- Datenbereitstellung
- Aufbau von Expertise und Methodenkompetenz
- Aufbau eines zentralen und einheitlichen Qualitätsmanagements
- Entsprechend den Aufgaben gemeinsame Beschaffung, Entwicklung und Nutzung
- Einsparung von Personal und Kosten
- Teilnahme / Unterstützung bei fachlichem Austausch auf EU- und nationaler Ebene
- Unterstützung der Leistungsberichterstattung
- Nutzung der Kapazitäten des ZKF für die Datenlieferung, -verarbeitung und -analyse für z.B. die Umwelt- und Klimaberichterstattung durch das BMEL
Sachgebiet T2 Optimierung Fördervollzug
Im Jahr 2011 wurde zur Unterstützung des Referats P2 (flächen- tierbezogene Förderung) am StMELF auf der Ebene der Ämter eine neue Einheit gegründet. Die Tätigkeitsfelder hatten von Anfang an bayernweite Bedeutung, sodass letztendlich die Entscheidung zur Zuordnung an die FüAk als bayernweit zuständige Mittelbehörde sehr konsequent ist.
Die Arbeitsfelder stellen sich wie folgt dar:
- Unterstützung des Referates P2 im Bereich der Flächen- und tierbezogenen Förderung, insbesondere bei der Betreuung und Weiterentwicklung von Funktionen und Anwendungen in iBALIS
- Betreuung des iBALIS-Postfaches
- Vorbereitung und laufende technische Betreuung des Mehrfachantrages
- Vorbereitung und Durchführung von Schulungen der Sachbearbeiter L1 der Ämter im Bereich Flächen- und tierbezogene Förderung
- Information der Ämter und Antragsteller des Mehrfachantrages über iBALIS
- Betreuung und Weiterentwicklung von LaFIS, LaFIS VOK, VOK-WEB und VOK-Access
- Organisation und Durchführung LPIS-Test
- Organisation und Qualitätssicherung der automatisierten Feldstücksprüfung (Klassifizierung)
- Durchführung von Auswertungen des Mehrfachantrages und im Bereich GIS
- Zentralredaktion und Betreuung der iBALIS-Onlinehilfe und der Admin-Hilfe
Sachgebiet T3 Datenbanken, Herkunfts- und Informationssystem für Tiere; Zentrale InVeKoS-Datenbank
Der Aufgabenbereich wurde im Jahre 2006 der FüAk zugeordnet. Historisch geht die Entstehung der Einheit auf eine Bund-Länder-Vereinbarung aus dem Jahre 1998 zurück. Damals wurde vereinbart, dass Bayern als Dienstleister für alle Bundesländer eine Datenbank aufbaut, mit deren Hilfe alle Rinder und alle Rinderhalter elektronisch verwaltet werden können.
Um auf Grund der BSE-Krise verlorengegangenes Verbrauchervertrauen zurück zu gewinnen, schrieb die EU im Rahmen der Verordnung (EG) Nr. 820/97 ein verbessertes Kennzeichnungs- und Registriersystem für Rinder vor. Ausgangspunkt des Herkunftssicherungs- und Informationssystem für Tiere (HIT) ist daher die 1999 in Produktion gegangene zentrale Datenbank zur Registrierung von Rindern („Rinderdatenbank“). Die Datenbank wird im Rahmen einer Verwaltungsvereinbarung des Bundes und der Länder vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten als technischen Dienstleister betrieben.
Mit Hilfe der zentralen Datenbank werden alle durch die Halter getätigten Meldungen im Leben eines Rindes auf Korrektheit, Vollständigkeit und Widerspruchsfreiheit hin überprüft. Zum Lebenslauf werden weiterhin Gesundheitsdaten wie Testergebnisse (BSE, BVD, BHV1, Impfungen etc.) gemeldet und gespeichert. Damit ist eine umfassende Überwachung des Viehverkehrs sowie auch der Gesundheitslage von Einzeltieren und auch der Population möglich (Tierseuchenbekämpfungsprogramme).
Die Datenbank wurde kontinuierlich um verschiedene weitere Bereiche erweitert: Schweinedatenbank (2003), Zentrale InVeKoS Datenbank (ZID, 2004), Schaf- und Ziegendatenbank (2008), Futtermittelunternehmer (2007), Zirkusdatenbank (2010), Equidendatenbank (2010), Aquakulturdatenbank (2013), Antibiotikadatenbank (2014), Abwicklung der Milchbeihilfeprogramme der Länder und der BLE (2016 und 2017), Heimtierausweis-Datenbank (2020).
Die Veterinärverwaltung wie auch die Prämienbehörden der Länder können über Internet das Einhalten der Meldevorschriften durch die Betriebe und die Korrektheit der Meldungen (u.A. Bestandsregister) über Abfragefunktionen überprüfen.
Die Zugangskontrolle zur zentralen Datenbank erfolgt über Authentifizierung mittels persönlicher Registriernummer und PIN. In das System eingebundene und registrierte Nutzer mit Zugang zur Datenbank sind hauptsächlich Landwirte (Tierhalter, Antragsteller), Viehhandels- und Schlachtbetriebe, Veterinär- und weitere Überwachungsbehörden, Tierärzte und Labore, Zahlstellen und CC-Kontrollstellen. Mit Hilfe der Internetbasierten Melde- und Abfragemöglichkeiten (kontinuierliche online-Verfügbarkeit) wird das Ziel einer möglichst hohen Transparenz für alle Nutzer erreicht.
Herkunftssicherungs- und Informationssystem für Tiere - HI-Tier
Ansprechpartner:
Rainer Schmachtenberger,
Abteilung T Technische Förderabwicklung