Interviews führen
Interviews begegnen uns täglich im Radio, im Fernsehen, in Zeitungen und Magazinen. Und in Interviews steckt noch viel mehr Potenzial: Ob ein Fragen-Antwort-Katalog (FAQ) im Internet, eine Podiumsdiskussion, ein Briefing für den Chef vor einem wichtigen Termin - stets geht es darum, Antworten zu geben. Ein Interview kann aber auch Grundlage sein, um eine Pressemitteilung zu verfassen. Dann dient das Interview als strukturiertes Gespräch dazu, an Informationen zu gelangen.
Mit der richtigen Technik schaffen Sie für sich und Ihre Gesprächspartner die passende Atmosphäre.
Vorbereitung
Ziel klären
Geht es Ihnen bei den Gesprächspartnern
- um die Person?
- um die Aufgaben?
- um ein spezielles Thema?
Sammeln Sie im Vorfeld Informationen über die Person und ihr Aufgabengebiet. Aus den Informationen ergeben sich oft bereits Fragen oder interessante Details.
Überlegen Sie sich Ihre Fragen. Überlegen Sie sich dabei auch, worauf Sie gerne Antworten hätten.
Spontane Fragen können Sie natürlich jederzeit einbinden. Es empfiehlt sich jedoch, die Fragen vorab aufzuschreiben und die Reihenfolge festzulegen. Das schafft Ihnen Sicherheit und gibt Ihrem Gesprächspartner das Gefühl, dass Sie gut vorbereitet sind und Ihnen das Gespräch wichtig ist.
Vermeiden Sie Suggestivfragen, das heißt Fragen, auf die der Gesprächspartner mit ja oder nein antworten kann. Verwenden Sie stattdessen offene Fragen, auf die Ihnen der Gesprächspartner eine etwas ausführlichere Antwort geben muss.
Tipp: Block oder Band?
Ein Interview kann man entweder mitschreiben (Block) oder aufzeichnen (Band) - je nach persönlichen Vorlieben. Natürlich geht auch beides. Block hat den Vorteil, dass Sie bereits beim Schreiben filtern, da Sie unmöglich jeden Wortlaut mitschreiben können. Band hat den Vorteil, dass Sie alle Aussagen im Original haben und zum Beispiel für das Internet auch einmal ein Zitat als Audio-Datei einstellen können (s.u.). Band hat jedoch den Nachteil, dass es zeitintensiver ist, weil man das Interview im Nachgang mindestens noch einmal hören muss, um die Aussagen zu erfassen.
Das Interview
Vorstellung, Small-Talk
Fragen Sie dann Ihren Interviewpartner nach
- Namen
- Alter
- Berufsbezeichnung
- ggf. Spezialisierung und Werdegang
Tipp: Klingt banal?
Oft geht man nach einem Gespräch auseinander und es fehlt einem genau eine dieser Informationen. Wenn Sie alles zu Beginn abfragen, sparen Sie sich das Nachfragen.
Nachfrage, nachfragen, nachfragen
Tipp: Kritisch fragen
Kritische Fragen oder Behauptungen knacken oft reservierte Interviewpartner. Das kann Ihnen im Gespräch helfen, es kann aber auch zum Beispiel in Podiumsdiskussionen die Diskussion interessant machen.
Abschluss
Foto
Auswertung und Texterfassung
Informationen filtern
Aus dem Interview wird ein Bericht
Frage-und-Antwort-Beitrag
Frage-und-Antwort-Beitrag
- In der Einleitung informieren Sie darüber, wer der Interviewpartner ist (Name, Spezialgebiet). Außerdem sollten Sie die Kernaussage(n) des Interviews kurz zusammenfassen. Die Einleitung sollte in etwa drei bis vier Sätze umfassen.
- Es folgen die Fragen und Antworten. Auch hier dürfen Sie kürzen und die Aussagen Ihres Interviewpartners auf das Wesentliche beschränken. Die Antworten sollten nicht im Dialekt geschrieben werden, da es zum einen schwierig ist, die Lautschrift umzusetzen. Zum anderen gibt es immer wieder Begriffe, die nicht allgemeinverständlich sind. Sie brauchen sich bei der Reihenfolge nicht strikt an Ihren Fragenkatalog zu halten, sondern können in der Reihenfolge der Fragen variieren.
- Sofern es einen Begriff gibt, der für ihren Beitrag relevant, aber nicht selbsterklärend ist, können Sie diesen in einer Infobox erklären.
Meinung gefällig? Das hält Barbara Vetter, Sachgebiet IuK3 Öffentlichkeitsarbeit, von Frage-Antwort-Beiträgen
Fließtext/Pressemitteilung/Medienbeitrag
Fließtext/Pressemitteilung/Medienbeitrag
- Das Interview dient Ihnen als Grundlage, um Informationen für die Öffentlichkeit aufzubereiten. Im Text wird es nicht erwähnt.
- Die Einleitung greift einen interessanten Aspekt Ihres Themas auf und macht dem Leser Lust auf den Beitrag.
- In den folgenden Absätzen bereiten Sie Ihre Informationen auf. Grundlage ist die umgekehrte Pyramide: Nachrichten beginnen mit dem Kern der Information mit den W-Fragen: Wer hat was, wann, wo, wie und warum getan. Es folgen Quelle, Einzelheiten und Hintergründe.
- Ihr Interviewpartner sollte zu Wort kommen: Wählen Sie zwei bis drei Zitate aus, die Sie in Ihren Text einfließen lassen. Das verleiht Ihrem Beitrag eine Stimme und macht ihn anschaulicher für den Leser.
Tipp: Kürzen, kürzen, kürzen
Meist sind es viel zu viele Informationen, die man gesammelt hat und nun weitergeben möchte. Seien Sie mutig: Konzentrieren Sie sich bereits beim Schreiben auf das Wesentliche. Gehen Sie Ihren Text anschließend noch einmal durch oder lassen Sie ihn von einer neutralen Person lesen, um überflüssige Passagen zu streichen.
Faktencheck und Freigabe
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Barbara Vetter
Zentralredaktion für den Internetauftritt der Ämter und Fachschulen, IuK3