Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Portrait
Köpfe der FüAk

Vom Beraterseminar zum modernen Dienstleister - seit ihrer Gründung im Jahr 1959 hat die Staatliche Führungsakademie für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (FüAk) viele Veränderungsprozesse erfahren und konstruktiv mitgestaltet. Aus ehemals 50 Beschäftigten ist im Laufe der Zeit eine große Behörde mit knapp 300 Beschäftigten entstanden.

Viele Bürger wissen aber nicht, dass die FüAk in der Landshuter Porschestraße ihren Hauptsitz hat und dort zahlreiche Spezialisten täglich an einem besseren Service für die Beschäftigten und die Landwirtschaftsämter arbeiten.

Die Köpfe der FüAk

Seit vielen Jahren nimmt die Staatliche Führungsakademie dabei eine nicht mehr wegzudenkende Rolle im Geschäftsbereich des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus zum Wohle der Land- und Forstwirtschaft ein. Dabei hat sich die Verlagerung von Aufgaben an eine zentrale Stelle vielfach bewährt. Wo regionale Besonderheiten keine Bedeutung haben, sorgen bayernweit standardisierte Arbeitsprozesse, abgestimmte inhaltliche Auslegungen von Vorgaben und ein sich schneller entwickelndes Spezialistentum für mehr Effizienz, Effektivität und Transparenz.
Werner Eberl
"Die FüAk sieht sich als Dienstleister, Ideengeber und Koordinator für das Landwirtschaftsministerium und die Ämter“, sagt Präsident Werner Eberl.

Mit Eberl zusammen entstand auch die Idee, die Köpfe hinter der FüAk in dieser Serie in der Landshuter Zeitung vorzustellen. Seien Sie also gespannt darauf, wer sich hinter den Abteilungen der FüAk verbirgt. Sie werden überrascht sein, welche Ideen und Projekte sich hinter dem unscheinbaren Haus in der Porschestraße verbergen.

Von Lehrern für Lehrer

Gudrun Schmalhofer unterstützt die Fachschulen digital und bayernweit

Warum immer das Rad neu erfinden? Unter dieser Vorgabe arbeitet die Diplom-Pädagogin Gudrun Schmalhofer, aufgewachsen in Ergoldsbach, in der Abteilung Bildung an der Staatlichen Führungsakademie für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, kurz auch FüAk genannt. Vor einigen Jahren entdeckte Schmalhofer eine Stellenausschreibung mit der Aufgabe, Unterrichtshilfen für die Lehrkräfte an den Landwirtschaftsschulen bayernweit bereit zu stellen. Die Arbeit in einen großen deutschen Unternehmen in München im Bereich Projektmanagement e-Learning war nach der Elternzeit nicht mehr praktikabel. Umso attraktiver war die Herausforderung, etwas Neues zu schaffen und Unterstützungsperspektiven für Lehrer in den Fachbereichen Landwirtschaft und Hauswirtschaft zu entwickeln.
Portal für Lehrkräfte
Landshut ist hierfür eine idealer, gut erreichbarer Arbeitsort und die Möglichkeit, die Stelle mit einer weiteren Person zu teilen, war äußerst attraktiv. Nach dem die Vereinbarkeit von Familie und Beruf gegeben war und das Arbeitsumfeld ideale Bedingungen geboten hatte, entstand aus dem Projekt „Unterrichtshilfen“ ein angesehenes und beliebtes „Portal für Lehrkräfte“. Unter dem Motto „Von Lehrern für Lehrer“ können die Lehrkräfte, nach Lehrplan strukturiert, auf Arbeitsblätter, Skripten, weiterführende Hinweise und aktuelle Veröffentlichungen zurückgreifen. Dies erspart enorm viel Vorbereitungszeit und gewährleistet aktuellen Unterricht.
Bis dato sind über 1000 Portalseiten publiziert. Besonders zu Zeiten der Schulschließungen während Corona reagierte die FüAk schnell und gewährleistete sowohl technischen als auch inhaltlichen Support. Die Fachschulunterstützung entwickelte sich zu einem Instrument, das im agrarwirtschaftlichen Ressort nicht mehr wegzudenken ist. Zusätzlich können die Landwirtschaftsschulen seit zwei Jahren die Lernplattform mebis des bayerischen Kultusministeriums einsetzen.
„Die Arbeit mit und für die Lehrkräfte ist äußerst gewinnbringend und bringt viele positive Rückmeldungen“ , so Gudrun Schmalhofer.

Schmalhofer betreut die Schulen in der Administration und der didaktischen Umsetzung. Die agrarwirtschaftlichen Schulen in Bayern finden stets kompetente Ansprechpartner bei Problemstellungen aller Art. Diese digitale Lehrunterstützung stößt auch auf bundesweites Interesse und ist bisher einzigartig in Bayern.
Flexible Arbeitsgestaltung und gute Ausstattung
„Ich kann meine Arbeit sowohl im Büro als auch von zu Hause erledigen. Durch die gute technische Ausstattung und der flexiblen Arbeitsgestaltung kann ich ortsungebunden arbeiten und die Arbeitszeit auf die Bedürfnisse meiner Familie abstimmen“, lobt Schmalhofer. Somit bleibt auch noch Zeit für ehrenamtliche Tätigkeiten wie beispielsweise als Elternbeiratsvorsitzende der Nardini- Realschule in Mallersdorf. Nebenbei ist Gudrun Schmalhofer auch bei der Allgemeinen Laber-Zeitung als Lokalreporterin für Laberweinting tätig.
„Das Schöne an meiner Arbeit ist, dass ich den Freiraum habe, Ideen zur Fachschulunterstützung ohne große Hürden umzusetzen, und somit das Angebot für die Schulen breit aufgestellt ist,“ betont Gudrun Schmalhofer.

Innovationen fördern – sich selbst fordern

Außenstelle Regen
Daniel Wenzl gibt Einblicke in die vielfältige Arbeit der FüAk

Verwaltung und Förderung: Begriffe, die sehr schnell mit Eintönigkeit, Bürokratie oder gar Langeweile in Verbindung gebracht werden. In der Abteilung Förderung der Staatlichen Führungsakademie für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (FüAk) stehen diese Begriffe vielmehr für Vielfalt, Innovation und Fortschritt. Daniel Wenzl ist im Sachgebiet F4 der FüAk an der Außenstelle Regen im Bayerischen Wald tätig und erlebt die Vielfältigkeit der Förderung seit Juli 2019 bei der täglichen Arbeit.
Nach dem Abitur absolvierte Wenzl ein dreijähriges Studium zum Diplom-Verwaltungswirt an der Hochschule für den öffentlichen Dienst in Bayern – Fachbereich Allgemeine Innere Verwaltung in Hof. Nach dem erfolgreichen Abschluss des Studiums folgte, wie bereits im Jahr 2016 bei der Einstellung vorgesehen, die Beschäftigung an der Außenstelle der FüAk in Regen, unweit des Heimatorts von Wenzl. Die Außenstelle wurde im Zuge der Heimatstrategie aufgebaut und bietet für mehr als 30 Personen einen Arbeitsplatz.
Europäische Innovationspartnerschaft (EIP-Agri): Förderung von Innovationen
Neben der Fachaufsicht über die Bewilligungsstellen im Bereich der LEADER-Förderung für ganz Bayern betreut Herr Wenzl seither federführend die Bearbeitung von Anträgen für die Europäische Innovationspartnerschaft (EIP-Agri). Ziel dieser Förderung ist es, Innovationen in der Land- und Forstwirtschaft zu fördern, um dadurch die Produktivität der bayerischen Land- und Forstwirtschaft zu steigern und deren Nachhaltigkeit zu verbessern. So werden beispielsweise Projekte zur Steigerung der Stickstoffeffizienz und zum Grundwasserschutz oder für den Einsatz von Robotern zum „Ampferstechen“ gefördert.
Verwaltungswirt mit Leidenschaft
Dabei lässt sich für Daniel Wenzl die Arbeit an der FüAk ideal mit seinen sonstigen außerberuflichen Interessen vereinbaren, bei denen der Fokus größtenteils auf körperlicher Arbeit und sportlicher Betätigung liegt. Er unterstützt seine Familie bei der Bewirtschaftung des elterlichen land- und forstwirtschaftlichen Nebenerwerbsbetriebes mit Milchviehhaltung. Sowohl die geringe Entfernung zwischen Arbeitsplatz und Betrieb als auch die flexible Gestaltung der Arbeitszeit ermöglichen diese anspruchsvolle und zeitaufwendige Kombination.
Zudem helfen ihm diese praktischen Kenntnisse bei der Bearbeitung von Förderanträgen hinsichtlich der Beurteilung von innovativen Projekten. Nicht zuletzt sind im Umkehrschluss die Ideen auch für den heimischen Betrieb interessant, berichtet Daniel Wenzl: „Da kann man sich schonmal das eine oder andere abschauen und sich auch Gedanken über den eigenen Betrieb machen“.
In der Studienzeit war Wenzl einer von wenigen Studenten, die im Anschluss im Bereich der Landwirtschaftsverwaltung eingesetzt wurden. wenngleich sich dies nach und nach ein wenig ändert, hat der Großteil meiner Kollegen eine landwirtschaftliche Ausbildung oder ein Studium im Bereich der Landwirtschaft absolviert. Durch meinen privaten Bezug zur Praxis gab es für mich jedoch keinerlei Anpassungs- oder Eingewöhnungsschwierigkeiten und ich fühle mich in diesem Ressort sehr wohl“, meint Wenzl.
"Im Bereich des Landwirtschaftsressorts sind Verwaltungsbeamte im nicht-technischen Dienst nach wie vor Exoten," so Wenzl.

Wenngleich sich dies nach und nach ein wenig ändert, hat der Großteil seiner Kollegen eine landwirtschaftliche Ausbildung oder ein Studium im Bereich der Landwirtschaft absolviert. Durch seinen privaten Bezug zur Praxis gab es für ihn jedoch keinerlei Anpassungs- oder Eingewöhnungsschwierigkeiten. "Ich fühle mich in diesem Ressort sehr wohl", meint Wenzl.
Vielfältiger Nutzen für den gesamten ländlichen Raum
Neben der Tätigkeit auf dem Familienbetrieb geht Daniel Wenzl in seiner Freizeit vor allem seiner großen Leidenschaft, dem Fußballspielen, nach. Auch zu diesem Hobby lassen sich Verknüpfungspunkte mit der Berufstätigkeit an der FüAk herstellen: „Unter der Woche fördern wir im Bereich der LEADER-Förderung beispielsweise Kunstrasenplätze oder Vereinsheime – am Wochenende spiele ich dann darauf oder bin in den Vereinsheimen zu Gast. Häufig wird behauptet, man sehe bei der Schreibtischtätigkeit im Gegensatz zu handwerklichen Berufen kein Ergebnis der Tätigkeit. Ich kann dies für meine Arbeit nicht unterschreiben.
Neben den genannten Projekten werden im Bereich der LEADER-Förderung auch viele weitere interessante Projekte umgesetzt, denen man im Alltag bzw. bei der Freizeitgestaltung regelmäßig begegnet. Zu sehen, dass die entsprechenden Fördermittel sinnvoll und gewinnbringend eingesetzt werden, bereitet mir persönlich Freude und ich sehe einen Mehrwert in meiner Tätigkeit.“
Resümiert man die verschiedenen Tätigkeiten und Interessen von Daniel Wenzl lässt sich festhalten, dass die Berufstätigkeit im Bereich der Verwaltung und der Förderung keineswegs eintönig oder langweilig ist. Vielmehr lassen sich Beruf, Betrieb und Freizeit durch die Arbeit an der FüAk optimal vereinen und bieten die optimale Grundlage für einen vielfältigen und abwechslungsreichen Alltag der einen fordert, aber eben auch fördert.

Der Blick aus dem Weltraum

Von der Steinzeit in die Zukunft
Kemal Moetz ist Erdbeobachtungsspezialist an der FüAk

In einem kleinen Dorf in der Mitte von Thüringen sitzt der Erdbeobachtungsspezialist Dr. Kemal Moetz und arbeitet für die Staatliche Führungsakademie für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (FüAk). Vor 20 Jahren begann er an den Universitäten Heidelberg, Kiel, Ankara und Istanbul die frühste Sesshaftwerdung und die Ausbreitung der ersten Ackerbauern in der Steinzeit mit Hilfe von Satellitenbildern zu untersuchen.
Die Satelliten und die Erdbeobachtung haben für den promovierten Geographen und Archäologen bis heute nichts an Ihrer Faszination verloren. An der FüAk beschäftigt sich Dr. Kemal Moetz innerhalb des neu gegründeten Sachgebiets „Zentrales Kompetenzzentrum Flächenmonitoring“ (ZKF) mit der automatisierten Auswertung von Satellitenbildern mittels künstlicher Intelligenz (KI) zur Beobachtung von landwirtschaftlichen Flächen. „Die KI lernt anhand der täglichen Satellitenbilder aus Deutschland, wie zum Beispiel die Entwicklung von Weizen, Mais und Raps, über die gesamte Vegetationsperiode verläuft“, erklärt der promovierte Geograph.
„Die KI kann dann nach dem Lernprozess automatisiert erkennen, was auf den landwirtschaftlichen Flächen wächst“.

Dass er seine tagtägliche Arbeit für eine bayerische Behörde im Herzen von Thüringen erledigt, war vor 5 Jahren noch keine Selbstverständlichkeit und spiegelt die große Transformation der Arbeitswelt nach Corona wider. „Unter der Woche verlasse ich das Dorf nur noch selten, da ja alles über das Internet geregelt werden kann“ sagt der zweifache Vater, der gerade seine Kinder zu Fuß in die Kita des Dorfes gebracht hat. „Das Auto wird ebenfalls kaum noch benutzt“.
Möglich ist das durch die flexible Arbeitsgestaltung an der FüAk, die auch Fachkräfte außerhalb Bayerns anzieht. „Der Arbeitsalltag ändert sich. Die Kollegen in meiner Abteilung und ich wohnen alle an verschiedenen Orten, manche davon über 400 km von mir entfernt. Man trifft sich täglich online in virtuellen Räumen und bespricht Arbeitsabläufe oder entwickelt gemeinsam am Bildschirm neue Datenbanken“, erklärt er.
Meeting mit der ESA auf EU-Ebene
Heute ist wieder ein virtuelles Meeting auf EU-Ebene geplant, in dem neue technische Innovationen seitens der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) vorgestellt werden. In seinem Job an der FüAk muss Dr. Kemal Moetz stets auf dem Laufenden sein. "Im IT-Bereich gibt es ständig neue Entwicklungen, besonders in Bezug auf KI und Satellitenbilder. Es werden immer mehr Satelliten mit noch besseren Sensoren ins All befördert und KI-Modelle werden durch riesige Datensätze, mit denen Sie gefüttert werden, immer leistungsfähiger", erklärt er.
Je besser die Daten und Ihre Auswertungsalgorithmen sind, desto genauer kann man die Erde und ihre Prozesse digital abbilden. Egal ob man damit die Vergangenheit analysiert, die Gegenwart beobachtet oder Prognosen für die Zukunft erstellt.

Eine Behörde als Unternehmen denken

Rudolf Harner sorgt dafür, dass unternehmerische Aspekte gelebt werden

Controlling, Kennzahlen und Qualitätsmanagement sind für die meisten Menschen bekannte Begriffe, mit einer Behörde verbinden diese aber wohl die wenigsten. An der Staatlichen Führungsakademie sorgt Rudolf Harner dafür, dass passende unternehmerische Aspekte in die Führung und Leitung der Behörde eingebracht und gelebt werden.
Nach Stationen als Soldat, bei der Bundeswehrverwaltung und der Bayerischen Polizeiverwaltung ist Harner 2005 zur FüAk nach Landshut gekommen. Dort hat er Personal, Haushalt und die Leitung der Internen Dienste innegehabt, die Zentrale Vergabestelle des Ressorts aufgebaut und bis 2015 geleitet. Seit 2016 unterstützt er als Stabsstelle Strategie/Controlling die oberste Leitung der FüAk direkt.
„Mich hat es immer schon eher zu den 'beamtenuntypischen' Aufgaben hingezogen."

Er findet es wichtig, auch in der Verwaltung unternehmerisch zu denken. "Als ich genau das an der FüAk kennengelernt habe, war ich begeistert und habe es in allen meinen Stationen möglichst berücksichtigt. Nun bin ich als Leiter der Stabsstelle dafür mitverantwortlich, dass wir die richtigen Dinge auch richtig tun. Dabei ist das Qualitätsmanagement die maßgebliche Basis. Aber auch die übergreifende Projektarbeit, das Controlling und die Organisationsentwicklung im Rahmen der Internen Revision gehören dazu.“
Harner versucht immer den eigenen Nutzen, der mit dieser strukturierten Arbeitsweise verbunden ist, aufzuzeigen und die Sinnhaftigkeit voranzustellen. Dazu entwickelte die FüAk Beschreibungen, wie Prozesse ablaufen sollen und wer dafür zuständig ist. Zudem müssen die knappen Ressourcen, die ja nichts anderes sind als Steuermittel, möglichst zielgerichtet eingesetzt werden.
Die FüAk erfasst regelmäßig Daten über ihre Arbeit. Allein mit diesen Zahlen kann niemand viel angefangen. Erst die Interpretation und Auswertung der Daten ermöglichen es der Behörde, rationale Entscheidungen zu treffen. „Um es etwas zu konkretisieren: Eine Zahl von erstellten Bescheiden zu erfassen, macht allein wenig Sinn. Nehme ich die Bearbeitungsdauer, die Widerspruchshäufigkeit bzw. die Anzahl der erfolgreichen Klagen dazu, kann ich Aussagen über den Ressourcenfluss und Qualität treffen und ggf. steuernd eingreifen“, erläutert Harner. Mit einem Controllingsystem überprüft und verfolgt er deren Umsetzung.
Bei seiner Arbeit an der FüAk schätzt der Landshuter den kollegialen Umgang miteinander und die moderne und sich immer wieder den Gegebenheiten anpassende Führungskultur. „Wir arbeiten an unseren Strukturen, an den Prozessen und entwickeln uns dabei auch als Menschen weiter. Da die FüAk mittlerweile eine relativ große Behörde geworden ist, die sich auf mehrere Standorte in ganz Bayern verteilt, halte ich das für die Erfolgsformel, die uns von manchen, anderen Behörden unterscheidet und uns agil und dynamisch hält“, so Harner.
Dass die FüAk mit ihrem Qualitätsmanagementsystem erfolgreich arbeitet, bestätigte auch der "AICB-Qualitätspreis für exzellentes Management". Jährlich prämiert der Verband AICB e.V. (Association of Independent Certification Bodies) Unternehmen, die sich für die Weiterentwicklung ihres Managementsystems überdurchschnittlich engagieren. Eine Jury hatte die FüAk unter rund 100 Bewerbern ausgewählt, freut sich Harner.

Von Büromaterial bis Mähdrescher

Beschaffungsexpertin und Juristin Nadine Fechner sorgt für effiziente Verwendung von Steuergeldern

Die Juristin Nadine Fechner stammt aus dem Allgäu und arbeitet seit 2018 in Münchberg an der Zentralen Vergabestelle der Staatlichen Führungsakademie (FüAk). Mit ihrer Familie ist sie bereits im Jahr 2017 nach Oberfranken gezogen, als ihr Mann eine Stelle in Oberfranken gefunden hat. Im Anschluss an ihre Elternzeit und nach den erfolgreich bestandenen Abschlussprüfungen des zweiten juristischen Staatsexamens startete sie an der FüAk.
Ihre Aufgabe ist die juristische Betreuung der nationalen und europaweiten Vergabeverfahren für den Geschäftsbereich Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Hier unterstützt sie zusammen mit ihren Kolleginnen und Kollegen die Behörden, z. B. die Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, die Landesanstalt für Landwirtschaft oder das Staatsministerium bei Ausschreibungen im Liefer- und Dienstleistungsbereich. Vom Büromaterial über den Parzellenmähdrescher bis zu Reinigungsleistungen für die Behördengebäude bedienen sie alle Bedarfe der Behörden im Ressort über einem Nettoauftragswert von 50.000 Euro.
Manchmal stehen auch außergewöhnliche Aufträge an, wie die Beschaffung von Simulator-Arbeitsplätzen für Ausbildung und Training der Forstmaschinen oder eine vertikale Indoor Farm zur Anpflanzung ohne Erde und Sonne. Daneben unterstützt Nadine Fechner die Behörden bei Problemen in der Vertragsdurchführung. Zudem ist die Zentrale Vergabestelle auch für die sogenannte Rechts- und Fachaufsicht über die Behörden bei eigenen Beschaffungen zuständig und führt dazu Schulungsmaßnahmen durch.
Es zählen auch Qualität und Nachhaltigkeit
Von ihrer Arbeit profitieren viele, erklärt die Juristin:
„Ich helfe den Kollegen im Ressort bei ihrem Weg durch den manchmal dichten Dschungel der vergaberechtlichen Vorschriften."

Da diese aber nicht Selbstzweck sind, geht es für die Bürgerinnen und Bürger darum, dass der Staat die Steuergelder möglichst effizient einsetzt. Dies wird durch die Bündelung größerer Bedarfe und der Beachtung von Qualitäts- und Nachhaltigkeitskriterien im Rahmen eines guten Preis-Leistungsverhältnisses ermöglicht. Als neutrale Stelle wird durch Beteiligung der Zentralen Vergabestelle auch der Korruptionsgefahr vorgebeugt. Da die Zentrale Vergabestelle nur noch mit elektronischen Akten arbeitet, haben sich die Vorgänge inzwischen beschleunigt und das lästige Aktenschleppen entfällt.
Zielstrebigkeit und Freude an der Aufgabe führen zum Erfolg
Dass Nadine Fechner nun an der FüAk arbeitet, verdankt sie ihrer Zielstrebigkeit und der Freude an ihren Aufgaben. „Ich bin als Kind einer Busfahrerin und eines Fabrikarbeiters im schönen Allgäu aufgewachsen. Obwohl ich sehr gut in der Schule und auch sehr gerne dort war, konnte ich aber erst in der 10. Klasse durchsetzen, aufs Gymnasium zu gehen, um ein Studium aufnehmen zu können. Meine Familie und mein soziales Umfeld waren zuvor sehr unsicher diesbezüglich, und es fehlten die notwendigen Ressourcen dazu. Auch wenn ich es an der Uni im Jurahörsaal ab und an gemerkt habe, Erstakademikerin zu sein, war kaum ein Kommilitone so glücklich zur Uni gehen zu dürfen, wie ich“, erzählt sie von ihrem Werdegang.
Es habe ihr schon immer Spaß gemacht, sich vertieft mit komplexen Sachverhalten auseinanderzusetzen und diese so zu übersetzen, dass sie jedermann verstehen kann. „An der FüAk kann ich genau das sehr gut nutzen, da ich selten nur mit Juristen zu tun habe. Und durch den bayernweiten Einsatzbereich komme ich auch im Alltag sehr oft wieder mit meiner Herkunft, dem Allgäu, in Kontakt – wo ich dann auch recht schnell von den Kolleginnen und Kollegen anhand meines Dialekts identifiziert werde“, schmunzelt die Allgäuerin aus Oberfranken.

Ein Spanier für Bayerns Landwirtschaft

Pablo Asensio ist für Aus- und Fortbildung landwirtschaftlicher Beraterinnen und Berater zuständig

 Pablo Asensio Zoombild vorhanden

© Dr. Thomas Alföldi

Mit dem Namen Pablo Asensio verbinden die meisten eher spanische Urlaubssonne als bayerische Landwirtschaft. Doch in Landshut an der Staatlichen Führungsakademie ist der gebürtige Spanier Asensio ein bekannter Dozent für viele Landwirtschaftsthemen. In einem Interview erzählt er mehr von sich und seiner Arbeit.
Seit wann sind Sie an der FüAk? Wie sind Sie an die FüAk gekommen?
Meinen Namen habe ich von meinem Vater, der Spanier ist. Meine Mutter ist Deutsche, daher bin ich auch in der Oberpfalz aufgewachsen und fühle mich als Oberpfälzer. In Landshut lebe ich jetzt seit 2007. Damals kam ich als Dozent an die FüAk. Inzwischen bin ich nach beruflichen Stationen am Landwirtschaftsministerium, der Regierung von Niederbayern und dem örtlichen Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Landshut 2019 bewusst wieder zurück an die FüAk gekommen.
Was machen Sie? Wen unterstützen Sie?
Mein Schwerpunkt ist die Aus- und Fortbildung landwirtschaftlicher Beraterinnen und Berater. In beratungsmethodischen Seminaren üben wir professionelle Gesprächsführung und die passende Anwendung des Fachwissens in der Beratung. Wir bilden unter anderem jedes Jahr etwa 100 Anwärterinnen, Anwärter, Referendarinnen und Referendare in den Fachrichtungen Pflanzenbau, Tierhaltung, Betriebswirtschaft, Hauswirtschaft und Ernährung, Gartenbau, Landespflege und Milchwirtschaft aus.
Welchen Nutzen und positiven Einfluss hat Ihre Arbeit auf die Kolleginnen und Kollegen der FüAk, des Ressorts oder die Gesellschaft?
Ziel der beratungsmethodischen Ausbildung in der Landwirtschaftsverwaltung ist, dass die jungen Kolleginnen und Kollegen lernen, wie sie landwirtschaftliche Unternehmen erfolgreich und effektiv unterstützen können. Der Praxisbezug ist dabei unverzichtbar: Gemeinsam mit den fachlichen Betreuern an den Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten üben wir mit den Nachwuchskräften Beratungsgespräche auf landwirtschaftlichen Betrieben anhand echter Beratungsanliegen landwirtschaftlicher Unternehmerinnen und Unternehmer aus der Praxis.
Ich bin nicht zufällig Dozent an der FüAk geworden.

An dieser Stelle kann ich sowohl meine Kenntnisse als Agraringenieur, Landwirtschaftslehrer und Umweltexperte einbringen als auch meine langjährigen pädagogischen Erfahrungen aus der ehrenamtlichen Jugendarbeit und als Umweltbildungsreferent bei einem bayerischen Naturschutzverband nutzen. Auch meine Sprachkenntnisse kann ich in der Arbeit mit den internationalen Beraternetzwerken einsetzen.
Durch die Kontakte zu landwirtschaftlichen Beratungsorganisationen in ganz Europa bekommen wir Anregungen für die landwirtschaftliche Unternehmensberatung hier in Bayern. Die Zusammenarbeit auf europäischer Ebene hat ermöglicht, dass die FüAk sich aktuell an zwei EU-Horizon Projekten beteiligt, bei denen Berater in Innovationsberatungsmethoden und in Klimaschutzberatungsansätzen qualifiziert werden.
Wie sieht Ihr üblicher Arbeitstag aus?
Der eigentliche Arbeitsplatz eines FüAk-Dozenten ist der Seminarraum. Ich bin bisher etwa 80 Tage im Jahr als Lehrgangsleiter, Moderator oder Coach aktiv und daher relativ viel in Bayern unterwegs, durch die Zuständigkeit für internationale ländliche Beraternetzwerke gelegentlich auch darüber hinaus. Ich genieße es, wenn ich an Bürotagen an der Isar entlang mit dem Radl zur Arbeit fahren kann. Onlineseminare oder Meetings kann ich sowohl von zu Hause aus oder aus dem Büro gut leiten. Seit 2022 bin ich Leiter des Sachgebiets Fachliche Bildung und Beratungsmethodik, daher bin ich jetzt häufiger in Landshut vor Ort.
Wie modern ist Ihr Arbeitsplatz und die Arbeitsweise an der FüAk?
In der Bildungsabteilung der Führungsakademie ist Kreativität, Zukunftsorientierung und Weitsicht gefragt, damit die Kolleginnen und Kollegen aus ganz Bayern in ihren Fortbildungen die aktuellen Informationen und Arbeitsmethoden vermittelt bekommen, von „verstaubter“ Verwaltung kann hier nicht die Rede sein. Wir experimentieren momentan beispielweise mit mobilen Videokonferenzsystemen für hybrides Arbeiten in Seminaren.
Technisch sind wir gut ausgestattet und der Support ist exzellent. Wir haben das Glück, dass wir die kompetenten Kolleginnen und Kollegen der IT-Abteilung bei uns im Hause haben und die inneren Dienste sehr gut organisiert sind. Ich mag an der FüAk, dass der Zusammenhalt über alle Abteilungen hinweg da ist und die Zusammenarbeit gut funktioniert.

Mehr Heimat mit Digitalisierung

Richard Wimmer bringt neue Perspektiven

Überall hört man von der Digitalisierung unserer Verwaltung. An der Staatlichen Führungsakademie für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten kümmert sich ein Sachgebiet darum, dass die Papierakten zukünftig digitale Akten werden. Von Anfang an dabei ist Richard Wimmer, gebürtiger Landshuter, mit Wurzeln im Vilstal, in Marklkofen und Kröhstorf. Berufsbedingt hat er 23 Jahre lang in München gelebt. Im Mai 2016 hat er die Chance genutzt, wieder an seinem Wohnort Landshut zurückzukehren und an der FüAk zu arbeiten. Richard Wimmer lebt gerne hier in Niederbayern; er schätzt die entspannte Atmosphäre und die Möglichkeit von Ausflügen in der nahen Umgebung:
„Ich fühle mich einfach mit meiner Heimat verbunden und zeige das auch gerne mit meiner Tracht, die ich auch zu beruflichen Anlässen, wie zum Beispiel bei der Personalversammlung, trage.

Beratung Pflege und Unterstützung
Seine Tätigkeit ist die Beratung, Pflege und Unterstützung in der Arbeit mit der elektronischen Akte, kurz eAkte. Dazu plant er Schulungen, erstellt Schulungsunterlagen und berät die Ämter, Mittelbehörden und Schulen. Zur Unterstützung stehen mehrere Angebote zur Verfügung. „Wir haben ein Support-Telefon eingerichtet, an dem sich die Teammitglieder nach ihrer Verfügbarkeit anmelden können. Damit wird die Arbeit im Support auf alle Mitglieder verteilt, man kann sich aber auch mal abmelden, wenn ein ungestörtes Arbeiten notwendig ist,“ erläutert Wimmer die Vorteile.
Für die tägliche Arbeit der Kolleginnen und Kollegen stehen Schritt-für-Schritt-Anleitungen zur Verfügung, mit denen sich die Benutzer bei neuen oder seltenen Aufgaben selbst helfen können. Während Corona wurden die Schulungen auf Onlineschulungen umgestellt. Dabei ist die Idee des eAkte-Café entstanden.
In kurzen Einheiten von 15 Minuten wird jeweils ein Aspekt der Arbeit in der eAkte vorgestellt. Danach sind 15 Minuten Zeit für Fragen. Wer keine Zeit zur Teilnahme hat, kann sich später ein Video zu diesem Thema und den gestellten Fragen und Antworten ansehen. Mit diesem Format kann die FüAk sehr viele Mitarbeiter erreichen, weil es praktisch keine Obergrenze bei der Teilnehmerzahl gibt. Diese kurze Lerneinheit lässt sich leicht mit der täglichen Arbeit vereinbaren.
Richard Wimmer nimmt Änderungswünsche der Anwender auf und entwickelt dabei auch eigene Ideen, wie die eAkte weiter verbessert werden könnte. Dabei unterstützt er mit seinen Kolleginnen und Kollegen das Ministerium in Zusammenarbeit mit dem IT-Dienstleistungszentrum, um Verbesserungen in der Software beim Hersteller zu erreichen.
Ein Beispiel dafür ist die Umstellung bei der Abwicklung von Rechnungen. In der Papierwelt dauert die Weitergabe der Rechnungen zur Kontrolle und Prüfung der Korrektheit mehrere Tage. Dies umso mehr, wenn mehrere Standorte beteiligt sind. Mit der eAkte und der Anbindung an das Kassensystem kann die FüAk die Rechnungen digitalisieren oder auch gleich digital entgegennehmen und elektronisch zur Prüfung weiterreichen. Dadurch geht keine Zeit durch den Papiertransport verloren und auch knappe Fristen können besser eingehalten werden. Digitale Abläufe ermöglichen dabei auch mehr Flexibilität hinsichtlich des Ortes und der Zeit der Arbeit und damit eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
In Zeiten nach Corona viel gefordert
Dank der „eAkte“ können daher viele Kolleginnen und Kollegen der Verwaltung die Arbeitszeiten flexibel gestalten und zeitweise im Homeoffice arbeiten. Richard Wimmer ist auch seit 2021 Vorsitzender des Personalrates der FüAk. Hier vertritt er die Interessen der Beschäftigten und kümmert sich in einem kooperativen Austausch mit der Leitung der FüAk für eine gute Gestaltung der Arbeitsbedingungen.
Gerade in der Zeit nach Corona und dem Ausbau der Telearbeit war Wimmer hier viel gefordert. „Die Beschäftigung mit der eAkte ist abwechslungsreich, mit Kontakten zu vielen unserer Beschäftigten im gesamten Geschäftsbereich. Mit der Tätigkeit im Personalrat kann ich die Kontakte nutzen und mich für die Belange unserer Kolleginnen und Kollegen einsetzen.“

Unterstützung für die Imker

Förderspezialist Tomas Rödel engagiert sich für die Bienenhaltung

Die Behördenverlagerung im Rahmen der Heimatstrategie erweiterte das Portfolio der Führungsakademie für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (FüAk) um mehr als 50 Mitarbeiter – aber auch um viele Aufgaben. Zum 1. Januar 2019 ist die bisher bei der Landesanstalt für Landwirtschaft angesiedelte Abteilung Förderwesen und Fachrecht jetzt Bestandteil der FüAk. Sie wurde als Abteilung K – Kompetenzzentrum Förderprogramme integriert. Die neue Abteilung ist mit Dienstsitz in Marktredwitz angesiedelt, der Verlagerungsprozess ist aber erst mit dem Neubau eines Bürogebäudes abgeschlossen.
Die Aufgabe der Abteilung K ist die Abwicklung spezieller Fördermaßnahmen im Geschäftsbereich des Landwirtschaftsministeriums. Dazu gehört auch die Förderung der Imkerei in Bayern mit 8 verschiedenen Spezialfördermaßnahmen. Dazu braucht es Förderspezialisten wie Tomas Rödel.
Er nutzte die Behördenverlagerung nach Marktredwitz, um bei der FüAk einen neuen beruflichen Schritt zu gehen Der aus dem Landkreis Hof stammende Tomas Rödel sah darin eine große Chance. Einerseits reizte ihn die Möglichkeit, den Aufbau eines neuen Behördenstandorts aktiv mitzugestalten, andererseits entstand dadurch für ihn ein heimatnaher hochqualifizierter Arbeitsplatz.
Im Jahr 2017 wurde Tomas Rödel mit zwei weiteren Kolleginnen am Standort München in die Förderung der bayerischen Imker eingearbeitet, so dass im gleichen Jahr der Umzug des neuen „Bienenteams“ nach Marktredwitz erfolgen konnte. Mit seinen beiden Kolleginnen bearbeitet Rödel als Teamleiter seitdem acht Fördermaßnahmen zur Unterstützung der Bienenhaltung in Bayern. So werden jährlich zwischen 600 und 700 Imker bei der Anschaffung von Gerätschaften genauso finanziell unterstützt, wie Imker bei der Umstellung und Zertifizierung ihrer Imkerei nach Öko-Kriterien.
Umfassende Hilfen für Bienen vom "Bienenteam"
Darüber hinaus werden Vereine für die fachliche Begleitung von Neu-Imker oder der Durchführung von jährlich mehr als 1.000 Fortbildungsveranstaltungen mit EU und Landesmitteln gefördert. Die Förderung von Forschungsvorhaben und das Imkern an Schulen werden ebenfalls aus Marktredwitz für ganz Bayern abgewickelt. Insgesamt werden jährlich mehr als 1 Mio. EUR für die Förderung der Bienenhaltung in Bayern bereitgestellt.
Mit Freude auf neuen Wegen unterwegs
In den letzten zehn Jahren stieg die Anzahl der Imkerinnen und Imker in Bayern um etwa 30%, was auch ein Ergebnis der Arbeit des „Bienenteams“ ist. Für Tomas Rödel war es eine Herausforderung den Verlagerungsprozess mitzugestalten und Knowhow vollkommen neu in Marktredwitz aufzubauen. Zusätzlich war das „Bienenteam“ Vorreiter bei der Transformation von Papierverfahren hin zu einem digitalen Förderverfahren. Dadurch ergibt sich nicht nur Papiereinsparung, auch der Wegfall von Aktenraum zur Registratur bringt enorme Ressourcengewinne. Noch wichtiger aber ist die Flexibilität der Arbeitsleistung.
Im digitalen Modus ist neben einer flexiblen Arbeitszeit auch eine Kombination zwischen Arbeiten in der Behörde und im Homeoffice gut umsetzbar. Dies erleichtert Tomas Rödel, Vater von vier kleinen Kindern, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie und fördert somit nachhaltig die Motivation.
„Das war für mich die richtige Entscheidung!“, fasst Tomas Rödel heute die vergangenen Jahre an der FüAk zusammen.

Mit Blick in die Zukunft sieht Rödel noch viele Möglichkeiten sich bei der FüAk fachlich einzubringen und persönlich weiterzuentwickeln.

Pionierin der Verwaltungsinformatik

Silvia Wölfl ist bei der FüAk die Frau fürs Internet und betreut rund 100 Stellen

IT und Technik eine Männerdomäne? Nicht für Silvia Wölfl. Sie ist die erste Absolventin der Fachhochschule Hof, an der sie 2001 das Studium des neu geschaffenen Studienfachs Verwaltungsinformatik begann. Über das Landesamt für Statistik in München, die Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft in Freising kam sie 2012 zur FüAk nach Landshut. Das Hauptaufgabengebiet mit ihrem Team ist das Internet. Bei allen staatlichen Internetseiten in dem Bereich Ernährung, Landwirtschaft und Forsten hat sie ihre Hände mit im Spiel.
Prüfung durch das Landesamt für Sicherheit
Etwa 100 Internetauftritte betreut sie technisch. Dazu koordiniert sie unter anderem die Aufträge mit externen Entwicklern, erstellt selbst Anwendungen und sorgt für genügend Speicherkapazität und Rechenleistung am Rechenzentrum.
"Jeder Auftritt wird einer Sicherheitsprüfung durch das Landesamt für Sicherheit unterzogen", so Wölfl.

Sollten sich Probleme zeigen, dann löst Silvia Wölfl diese entweder selbst oder koordiniert die Arbeiten mit Internettechnikern, Server- und Netzwerkspezialisten. Neben der Sicherheit spielt die Barrierefreiheit eine große Rolle. Auch hier lässt sie von neutraler Seite Tests und Kontrollen durchführen. Werden zum Beispiel Farbkontraste oder die Größe von Schaltflächen moniert, passt sie diese an oder entwickelt geeignete Alternativen. Damit aus der Technik dann auch abrufbare Internetseiten mit Inhalt werden, erstellt sie mit ihrem Team Schulungsvideos für die Redakteure, die über ganz Bayern verteilt - beispielsweise an den Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten - sitzen.
Silvia Wölfl motiviert bei ihrer Arbeit, dass sie mit ihrem Einsatz den Grundstein für eine schnelle und unkomplizierte Kommunikation legt. Von Beginn an erleichterte sie durch ihr Engagement bei Projekten die Arbeit ihrer Kolleginnen und Kollegen. Vor über zehn Jahren entwickelte sie bereits die passenden Rahmenbedingungen und technischen Voraussetzungen für ortsungebundenes, mobiles Arbeiten.
In letzter Zeit baut sie in ihrer Abteilung agiles Arbeiten mit Kanban-Boards aus. Hier ist Wölfl auch in ihrer Rolle als stellvertretende Sachgebietsleiterin sehr gefordert. Als Ausgleich zum Stress in der Arbeit betreibt sie sehr viel Sport, wobei sie des Öfteren an Triathlons teilnimmt. Ehrenamtlich ist sie in der Freiwilligen Feuerwehr aktiv. Mit ihrer Ersthelfer-Rolle an der FüAk lässt sich dies zum Gewinn für alle Beteiligten sehr gut verbinden.

Vielfältig und zukunftsorientiert

Einblicke in eine Behörde mit großer Bandbreite

Über zehn Wochen konnten sich Menschen in der Serie „Köpfe der FüAk“ in der Landshuter Zeitung persönlich vorstellen und einen Einblick in den eigenen Berufsalltag an der FüAk geben. Nach Präsident Wer­ner Eberl haben die Verfasser mit ihren Beiträgen die vielfältigen Aufgaben der FüAk dargestellt und ausgewählte Arbeitsfelder nach au­ßen sichtbar gemacht. Ziel dieser Artikel-Serie, die FüAk als zentralen Dienstleister der Landwirtschaftsverwaltung in Stadt und Landkreis Landshut noch bekannter zu machen, wurde zweifelsohne erreicht. Bei künftigen Stellenausschreibungen, vor allem für IT-Spezialisten oder Verwaltungsfachleute versprechen sich die Verantwortlichen zusätzliche Resonanz.
Die Staatliche Führungsakademie mit Hauptsitz in der Porschestraße in Landshut nimmt im Geschäftsbereich des Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus eine besondere Rolle ein. Die FüAk hat sich in den letzten Jahren zu einer breit aufgestellten Dienstleistungs-­ und Fachaufsichtsbehörde mit knapp 300 Beschäftigten entwickelt. Infolge der Umsetzung der Heimatstrategie der Staatsregierung im Jahr 2015 verfügt die FüAk über weitere Standorte, unter anderem in München, Bamberg, Regen, Marktredwitz oder Münchberg.
Rund 700 Bildungsveranstaltungen organisiert die FüAk jährlich für die Beschäftigten der Landwirtschaftsverwaltung. Agrarförderung, Klimawandel, Tierwohl oder gesellschaftliche Anforderungen führen zu immer neuen Arbeitsschwerpunkten. Damit die Kollegen der Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten erste Anlaufstelle für Menschen im ländlichen Raum bleiben, bietet die FüAk zukunftsweisende Bildungsthemen an. Die außerfachliche Fortbildung der Führungskräfte sowie die Organisation der Referendars- und Anwärterausbildung mit jährlich rund 100 Nachwuchskräften gehören zu den Kernaufgaben.
Herausforderungen angehen
Von Investitionen in Molkereien und Fischerei über Bienen, Schulfrucht bis Tierwohl in der Schweinehaltung: Die FüAk wickelt über 60 Förderprogramme bayernweit mit einem Fördervolumen von rund 70 Millionen Euro ab. Zielgruppen sind in erster Linie Unternehmen der Land- und Ernährungswirt­schaft, Selbsthilfeeinrichtungen oder auch Bildungseinrichtungen wie zum Beispiel die Landjugend. Die FüAk berät die Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten bei Spezialfragen zur Agrarförderung und sorgt dadurch für einen hohen Qualitätsstandard. Sie wickelt bayernweit Widersprüche und Klagen im Förderbereich ab.
Die digitale Transformation fordert die Verwaltung: Die FüAk greift neue digitale Möglichkeiten auf und entwickelt zum Beispiel das Internetportal iBALIS weiter, über das Landwirte jährlich mehr als 100 000 Mehrfachanträge vollständig elektronisch einreichen. IT-Spezialisten betreuen die Informationstechnik der Landwirtschaftsverwaltung, unter anderem über ein Ticketsystem. Die Hardware der Landwirtschaftsämter wird zentral an der FüAk beschafft und verwaltet.
Auch die Bereiche Personal der Landwirtschaftsämter und deren Haushalt koordiniert die FüAk. Ju­risten betreuen die Landwirtschaftsämter bayernweit bei allen Rechtsfragen. Die Zentrale Vergabestelle hat im Jahr 2022 für das gesamte Ressort Produkte und Dienstleistungen im Wert von rund 74 Millionen Euro beschafft.
Die FüAk hat versierte Fachkräfte, ist zukunftsorientiert aufgestellt und wird daher auch die künftigen Herausforderungen gut meistern, sind sich die Verantwortlichen sicher. Nach Präsident Werner Eberl werden folgende Themen die FüAk in den nächsten Jahren besonders fordern:
Motiviertes Personal gewinnen
Geeignetes Personal zu gewinnen und zu halten wird immer mehr zum zentralen Erfolgsfaktor. Nur mit motivierten und gut ausgebilde­ten Menschen könne man die gestellten Anforderungen gut bewältigen. Als öffentlicher Arbeitgeber könne man sichere und interessante Arbeitsplätze bieten. Bei der FüAk beschäftige man sich mit innovativen Themen, indem man die Umstellung auf digitale Förderprogramme begleite oder ein Mitarbei­terportal entwickle. Ein wertschätzender Umgang sowie flexible und familienfreundliche Arbeitsbedingungen seien wichtig.
Prozesse vereinfachen
In der Arbeitsorganisation sei man für die Zukunft gut aufgestellt. Bei der FüAk arbeite man seit über zehn Jahren erfolgreich nach den Vorgaben eines werteorientierten Qualitätsmanagements. Damit sind die Arbeitsabläufe klar und verständlich definiert und an messbaren Zielen ausgerichtet. Durch eine Kosten-Leistungsrechnung wisse man, wofür die Arbeitszeit einzusetzen sei oder wieviel zum Beispiel ein Widerspruch durchschnittlich kostet. In Zukunft werde man noch stärker den Fokus darauf richten, Prozesse weiter zu vereinfachen und zu beschleunigen.
Künstliche Intelligenz (KI) nutzen
KI ist in der Landwirtschaftsverwaltung bereits im Einsatz. Im Rahmen des Flächenmonitorings bei der Agrarförderung wird die Kulturartenerkennung bereits durch KI unterstützt. Zur weiteren Verbesserung der Qualität der automatisierten Bilderkennung haben man bei der FüAk in einem Projekt mit der Technischen Universität Il­menau einen Kooperationsvertrag geschlossen. Die FüAk sieht gute Chancen, mit KI auch im Verwaltungsalltag zum Bespiel beim Programmieren von Fachanwendungen, beim Wissenstransfer in der Förderung oder beim Zusammenfassen von umfangreichen Gesetzestexten unterstützt zu werden.
"Ich erlebe die FüAk als zukunftsorientiert, kreativ und viel­fältig. Es ist mir eine Freude, die FüAk mit all den interessanten ‚Köpfen‘ und dem weiten Aufgabenspektrum leiten zu dürfen", so das Fazit von Präsident Eberl.

Hintergrund
In der Zeit vom 14. Oktober bis 6. Dezember 2023 veröffentlichte die FüAk in der örtlichen Zeitung eine Artikelserie unter dem Titel „Köpfe der FüAk“. Aus allen Abteilungen der FüAk stellte eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter sich selbst und seine Arbeit an der FüAk in einem Beitrag vor. Die Menschen sollten dabei im Mittelpunkt stehen. Die zehn Beiträge sind hier zusammengefasst.