Bayerisches Landwirtschaftliches Wochenblatt informierte sich über Arbeit der FüAk
Rolle der Führungsakademie im Förderwesen geklärt

Präsidentin Ingeborg Bauer mit den Besuchern des BLW und den Abteilungsleiter im Gespräch.

Das breite Spektrum der Aufgaben der Staatlichen Führungsakademie für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (FüAk) stellten Präsidentin Ingeborg Bauer und die Abteilungsleiter dem Chefredakteur vom Bayerischen Landwirtschaftlichen Wochenblatt, Sepp Kellerer, und seinem Kollegen Hans Dreier in einem Gespräch im April 2018 vor.

Der Besuch der Vertreter des Bayerischen Landwirtschaftlichen Wochenblatts an der Führungsakademie trug dazu bei einige Vorurteile auszuräumen, was das Fördergeschehen anbelangt.
Die Journalisten waren beeindruckt, wie konfliktfrei die landwirtschaftliche Förderung in Bayern läuft: Nur ein kleiner Bruchteil der über 100.000 Förderfälle pro Jahr landet vor dem Verwaltungsgericht. "Wir prüfen im Rahmen der Fachaufsicht nur die Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (ÄELF), nicht aber die Landwirte“, stellte Berthold Krottenthaler, Leiter der Abteilung Förderung, die Aufgaben der FüAk im Bereich Förderung vor. Ziel dieser Aufsicht sei es einen bayernweit einheitlichen Fördervollzug zu gewährleisten. Lediglich die Widersprüche aus ganz Bayern landen direkt bei der FüAk, weil die Ämter keinen juristischen Sachverstand vorhalten. 2017 wurden z. B. 221 Widersprüche durch die FüAk erledigt, vielen konnte bereits im Vorfeld abgeholfen werden. Nur 49 Verfahren gingen 2017 vor Gericht.
Eine hohe Qualifikation der Beschäftigten trage dazu bei, dass dieses System so reibungslos laufe, so Josef Wein, Leiter der Abteilung Bildung. Wenn Probleme auftreten, könne die FüAk als zentrale Fortbildungseinrichtung des Geschäftsbereichs diese in ihren Fortbildungen aufgreifen und abhelfen. Die gesamte Aus- und Fortbildung der land- und hauswirtschaftlichen Beraterinnen und Berater sowie Lehrerinnen und Lehrer im Geschäftsbereich, aber auch teilweise der Förster und Beschäftigten der Ländlichen Entwicklung seien an der FüAk angesiedelt.
Beiden Parteien lagen die ungeklärten Fragen zum Zukunftsthema Digitalisierung in der Landwirtschaft sehr am Herzen vor allem im Hinblick auf Datenschutz und Datenhoheit. Präsidentin Bauer stellte fest, dass die Entwicklung nicht aufzuhalten sei, Landwirte aber trotz ihrer Skepsis beim tatsächlichen Schutz ihrer Daten eher sorglos wären: "Wenn Daten das Öl der Zukunft sind, wer kümmert sich bei unseren Landwirten darum, dass sie das damit verbundene Potential erkennen und nutzen? Wer sensibilisiert in Datenschutzfragen?".
Die Gäste vom Wochenblatt sehen bei den Landwirten noch große Zurückhaltung bei der Nutzung digitaler Techniken, insbesondere im Außenbereich. Die Angst sei groß, auf der einen Seite gläsern und durchschaubar zu werden. "Die Landwirte müssten ein Bewusstsein entwickeln, dass diese Daten einen Marktpreis haben", so Dreier. Man war sich einig, dass es Bildungsaufgabe sei, hier Ängste abzubauen und Chancen zu erkennen.