Einsatz von Drohnen in der Vor-Ort-Kontrolle
Fliegende Helfer im Praxistest

Bei der Umstellung des Kontrollsystems für die Förderung landwirtschaftlicher Flächen auf ein flächendeckendes Monitoring setzt die Leitstelle Prüfdienst an der Staatlichen Führungsakademie auch auf neue Techniken wie Drohnen.

Die Arbeitsgruppe GPS des Prüfdienstes hat dazu bereits mehrere Praxistests mit Drohnen abgehalten. Einer davon führte sie zum Prüfdienst nach Schleswig-Holstein.

Drohne als fliegende Kamera

Drohne auf einer WieseZoombild vorhanden

Drohne im Praxistest

In den ersten Versuchen nutzten die Fachleute die Drohnen, um georeferenzierte Gesamtfotos von den zu prüfenden Flächen zu erstellen. Dazu mussten zur Vorbereitung der Georeferenzierung Markierungen ausgelegt und eingemessen werden. Die nach der Befliegung erforderlichen Berechnungen zur Georeferenzierung und zur Zusammenführung der Einzelbilder zu einem Gesamtbild dauerten mehrere Stunden. Deutlich zu lange - und so schafft es diese Methode nicht in die Kontrollpraxis.

Drohne als fliegendes GPS-Gerät

Einen neuen Ansatz verfolgen die Mitarbeiter der Landwirtschaftskammer in Schleswig Holstein. Diese setzen die Drohne als fliegendes GPS-Gerät ein. Sie soll Abgrenzungsfehler auf schwer zugänglichen Flächen erkennen und vermessen. Dazu bereiten die Prüfer im Büro am Computer die Flugrouten mit Hilfe einer Spezialsoftware vor und übertragen diese auf die Drohne. Die Route ist in der Regel identisch mit den Außengrenzen der Flächen, die der Landwirt beantragt hat. Einzelne Punkte, an denen die Drohne Fotos als Kontrollnachweise macht, können auch vorab bestimmt werden. Diese erstellt das Gerät während des Fluges automatisch.
Die Position der Drohne wird mit einem Fadenkreuz am aktuellen Bild mit angezeigtZoombild vorhanden

Aufnahme einer Feldgrenze

Nach dem Start fliegt die Drohne senkrecht über der Außengrenze der Fläche. Die Position der Drohne zeigt ein Fadenkreuz auf dem aktuellen Bild an. Weicht die tatsächliche Nutzungsgrenze ab, kann der Mitarbeiter in den Flugmodus eingreifen und Messpunkte und Fotos aufnehmen lassen. Mit einem Klick kehrt die Drohne danach auf ihre ursprüngliche Position zurück und fliegt automatisch auf der vorgesehenen Flugroute weiter. Nach der Landung werden die Ergebnisse ausgelesen und verarbeitet.
Sicherheit
Grundsätzlich "fliegen" die Mitarbeiter in Schleswig-Holstein immer zu zweit. Die erste Person steuert die Drohne mit Hilfe der Fernbedienung und dem Tablet. Der zweite Mitarbeiter beobachtet die Drohne im Flug und informiert den Piloten bei Hindernissen. Außerdem kann die zweite Person bei Bedarf eingreifen. Wird der Akku leer, fliegt die Drohne selbständig an ihren Ausgangspunkt zurück. Auch während des Fluges kann der Bediener einen Homebutton betätigen und die Drohne wieder selbständig zurückkehren lassen.

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Vorführung: Drohne als fliegendes GPS-Gerät

Pilotprojekt in den Alpen

Die Arbeitsgruppe GPS des Prüfdienstes sieht den Einsatz der Drohnentechnik als deutliche Arbeitserleichterung bei der Kontrolle von großen und schwer zugänglichen Flächen im unwegsamen Gelände. Diese liegen oft in den Bergregionen, aber auch in den Mittelgebirgen wie zum Beispiel der Rhön und dem Bayerischen Wald.
Die Abteilung Prüfdienst des AELF Weilheim möchte in den Almen und Alpen die Drohnentechnik einsetzen; sie erwartet sich dadurch eine wesentliche Arbeitsersparnis bei der Kontrolle von Almflächen. Zur Zeit ist trotz Kontrolle über Fernerkundung in vielen Fällen eine sehr zeitaufwändige Kontrolle vor Ort unumgänglich.
Zur Umsetzung des Pilotprojektes werden die Mitarbeiter der Landwirtschaftskammer von Schleswig Holstein im Herbst 2019 mit ihrer Drohnentechnik nach Südbayern kommen und den Einsatz der Drohne vor Ort mit einem konkreten Kontrollauftrag testen. Die Ergebnisse dieses Testes werden die Grundlage für die Entscheidung zur Einführung von "Kontrolldrohnen" in Bayern sein.

Verwaltung 4.0

Zukunftsorientiert, effizient, innovativ

Hintergrund
Das sogenannte Integrierte Verwaltungs- und Kontrollsystem, kurz InVeKoS, stellt im Geschäftsbereich des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten die Zuverlässigkeit der Zahlungen im Bereich der Flächen sicher. Wie berichtet soll dieses Kontrollsystem nach den Plänen der Europäischen Kommission auf ein flächendeckendes Monitoring mit neuer Technik, wie zum Beispiel Drohnen, umgestellt werden.

Ansprechpartner
Klaus Rothenbücher
F5 Leitstelle Prüfdienst
Tel.: 09353 79082070
E-Mail: poststelle@fueak.bayern.de