Servicetag für Mitarbeiter
Neue Eindrücke sammeln

Zwei Frauen ziehen Aktenordner aus Regal

Manuela Söldner (l.) und Barbara Prechtl

Ein Servicetag bietet dem Personal der Staatlichen Führungsakademie für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (FüAk) Einblicke in die Arbeit anderer Behörden.

Seit 2017 können die FüAk-Mitarbeiter an einem Tag im Jahr Abteilungen mit ähnlichen Aufgabengebieten in anderen Dienststellen kennenlernen. Am sogenannten Servicetag sammeln sie dort Erfahrungen und vernetzen sich - für alle Seiten ein Vorteil, besonders, wenn es dabei gelingt, das Gesehene auf die eigene Arbeit zu übertragen und so Arbeitsabläufe zu optimieren. Ein interessantes Konzept also, das auch in anderen Behörden Anklang finden könnte.
Sich selbst wirksam erfahren
Die Grundidee des Servicetags entstand in einer hausinternen Arbeitsgruppe zur Umsetzung der sogenannten Positiven Psychologie. Die beschäftigt sich mit Faktoren wie Optimismus, Glück und Vertrauen. Ziel ist es, den Menschen zu fördern, sodass er mehr Freude bei der Arbeit empfindet. Der Servicetag ist ein Baustein, die eigene Arbeit aus einer anderen Perspektive zu sehen, nachzuforschen, wie sie wirkt, und er motiviert, gewohnte Pfade zu überdenken.

Ein Tag im Staatsarchiv

Manuela Söldner und Barbara Prechtl, Carmen Blasi und Bettina Forstner, alle aus der Registratur im Sachgebiet Z3, waren mit Begeisterung dabei. Sie wollten den Ablauf in anderen Registraturen und Archiven kennenlernen, und deshalb zog es die vier Beschäftigen zum Servicetag ins Staatsarchiv Landshut mit seinen rund 2,8 Millionen Archivalieneinheiten.

"Ein Tag mit vielen Eindrücken" - Manuela Söldner und Barbara Prechtl, Z3

Ein Vortrag und eine Führung gewährten interessante Einblicke in die Entstehungsgeschichte sowie in die Organisation des Archivs. Die freie Zeit zur eigenen Recherche war der Höhepunkt: Die vier durften in wertvollen historischen Akten stöbern. Der Servicetag war "ein Tag mit vielen Eindrücken", sind Söldner und Prechtl begeistert, "an dem wir einmal über den Tellerrand schauen durften". Sie wollen dieses Angebot in Zukunft jedes Jahr nutzen.

Prüfbegleitung bei einer Vor-Ort-Kontrolle

GruppenbildZoombild vorhanden

Sachgebiet F1

Petra Rankl und ihr Team vom Sachgebiet F1 Förderrecht der Ämter an der FüAk-Außenstelle in Regen nutzten den Servicetag für einen Ausflug in die Praxis. Jeder der acht Mitarbeiter begleitete im Sommer 2019 den Prüfdienst am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Landau a.d.Isar jeweils einen Tag lang bei seinen Vor-Ort-Kontrollen im östlichen Niederbayern.

"Es ist wichtig, auch einmal eine Kontrollsituation unmittelbar mitzuerleben." - Petra Rankl, F1

Vor-Ort-Kontrollen von Landwirten durch den Prüfdienst beschäftigen die Mitarbeiter von F1 regelmäßig in der täglichen Arbeit. Ihnen liegt als Endprodukt immer nur das schriftliche Prüfprotokoll vor. "Wie die Kontrolle der einzelnen Betriebe genau abläuft, das wollten wir hautnah erfahren", so Rankl. Am Servietag haben sie nun gesehen, wie Flächen mit GPS vermessen werden, und sogar selbst mitkontrolliert, ob Lagerstätten für Festmist oder Jauche dicht sind.
Der direkte Kontakt schafft Verständnis
"Als Widerspruchsbehörde sind und bleiben wir neutral", betont Rankl. Trotzdem sei es für sie und ihr Team wichtig, auch die andere Seite der Vor-Ort-Kontrolle zu kennen - die Prüfsituation, die für den Landwirt nicht leicht ist. Und auch die Abläufe selbst einmal live verfolgen zu können, macht für sie vieles verständlicher und greifbarer.
Teile dieses Beitrags entstanden zusammen mit den beiden Anwärterinnen auf eine Beamtenlaufbahn in der dritten Qualifikationsebene der bayerischen Landwirtschaftsverwaltung, Tamara Och und Sabine Herbst, die einen Ausbildungsabschnitt an der FüAk absolvieren.